Router-Ratgeber

Router-Ratgeber: Welcher Router eignet sich am besten für Dich?

Für das Surfen in maximaler Geschwindigkeit ist nicht nur die Internetverbindung wichtig. Auch auf den Router kommt es an, denn dieser dient als Schnittstelle zwischen Modem und Endgeräten. So können beispielsweise Smartphone, Laptop und Tablet auf das Internet zugreifen – entweder kabelgebunden oder per WLAN.

Wer einen Router kaufen möchte, steht meist vor einem Sammelsurium an Fachbegriffen: WLAN 5 oder WLAN 6, Mesh, LAN und WPA, um nur einige zu nennen. Das macht die Auswahl für Laien schwierig.

Doch nicht verzagen! In diesem Artikel erfährst Du, woran man einen guten Router erkennt und welche Funktionen besonders wichtig sind. Anschließend stellen wir Dir vier der beliebtesten Router vor.

Router kaufen oder mieten – was ist besser?

Wer einen Internet- und Festnetzvertrag abschließt, kann den Router beim gleichen Anbieter kaufen oder mieten. Der Vorteil: Du erhältst so eine Garantie, dass der Router mit Deinem Tarif kompatibel ist. Außerdem nimmt der Provider die nötigen Einstellungen vor, was vor allem für Technik-Laien eine Erleichterung darstellt. Treten Probleme mit dem Router auf, kannst Du auf den Support des Providers zählen.

Allerdings gibt es auch Gründe, einen eigenen Router zu kaufen:

  • Im Vergleich zur Miete sparst Du langfristig Geld.
  • Du kannst den Router auch dann weiterverwenden, wenn Dein Internet-Tarif endet.
  • Evtl. hat Dein Kauf-Router Funktionen, die das Leihgerät des Anbieters nicht bietet.

Seit 01. August 2016 gilt die Router-Freiheit in Deutschland. Das heißt, Du bist nicht mehr auf das Gerät des Providers angewiesen, sondern kannst Dir den Router selbst aussuchen.

Damit die Wahl nicht zum Fehlkauf wird, solltest Du auf folgende Kriterien achten:

Guter Router

Was macht einen guten Router aus?

Kompatibilität mit Deinem Anschluss

Internet ist nicht gleich Internet: Je nach Tarif surfst Du per DSL, Glasfaser, Kabel oder LTE. Du benötigst also einen Router, der für den entsprechenden Anschluss ausgelegt ist. Gleichzeitig lohnt es sich, bei Deinem Provider nachzufragen, ob der Router mit Deinem Tarif genutzt werden kann.

Sind diese Fragen geklärt, geht es an die Details:

DSL

Viele ältere DSL-Router unterstützen lediglich VDSL mit 100 Mbit/s. Sie reichen aus, wenn Du Deinen Anschluss in naher Zukunft nicht nachrüsten möchtest. Bedenke jedoch: Um Geschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s zu ermöglichen, muss der Router VDSL Super Vectoring-fähig sein.

Kabel

Kabel-Internet bietet Dir astronomische Übertragungsraten von bis zu 1 Gbit/s. Du benötigst dafür einen Router, der mindestens den DOCSIS 3.0 Standard unterstützt. Daneben haben Provider wie Vodafone bereits begonnen, den Standard DOCSIS 3.1 zu implementieren. Wer einen entsprechenden Router kauft, kann sich also in Zukunft auf noch schnelleres Internet freuen.

LTE/5G

Wenn Du einen LTE-Anschluss besitzt, surfst Du über das Mobilfunknetz. Dementsprechend benötigst Du einen Router mit SIM-Karten-Slot. Achte in diesem Fall auch darauf, ob der Router 5G unterstützt. Nur dann nämlich kannst Du die Geschwindigkeit dieses Internet-Standards zuhause nutzen.

Eingebautes Modem

Die Begriffe Router und Modem werden im Alltag oft synonym gebraucht. Tatsächlich aber haben die Geräte unterschiedliche Aufgaben: Während das Modem eine Verbindung zum Internet herstellt, bildet der Router ein Netzwerk zwischen den angeschlossenen Geräten – etwa Laptop, Smartphone oder Tablet.

Bei manchen Routern handelt es sich um Kombi-Geräte mit integriertem Modem. Da Du dieses Gerät nicht separat kaufen musst, kannst Du bares Geld sparen. Eine zusätzliche Verkabelung ist nicht nötig, und auch der Stromverbrauch präsentiert sich niedriger als bei zwei Geräten.

Anders sieht die Sache aus, wenn Dein Provider bereits ein Modem geliefert hat. In diesem Fall wäre ein Kombi-Router herausgeworfenes Geld.

WLAN 5 oder WLAN 6?

Immer weniger Nutzer verbinden sich per Kabel mit ihrem Router – kein Wunder, denn WLAN bietet deutlich mehr Komfort. Dennoch bleibt die Frage: Welcher WLAN-Standard soll es sein?

WLAN 6 wurde 2018 erstmals vorgestellt und verspricht vor allem eins: mehr Geschwindigkeit. Während WLAN 5 maximal 3,5 Gbit/s bietet, steigt dieser Durchsatz beim Nachfolger-Standard auf bis zu 9,6 Gbit/s. Diese Geschwindigkeit wird jedoch nur unter Idealbedingungen – also in nächster Nähe des Routers – erreicht.

Außerdem benötigst Du entsprechende Endgeräte, um WLAN 6 nutzen zu können. Wird der Standard beispielsweise von Deinem Smartphone oder Laptop nicht unterstützt, wählt sich das Gerät automatisch in WLAN 5 ein.

Das heißt: WLAN 6 ist nicht immer automatisch schneller als der Vorgänger. Dennoch gibt es weitere Gründe, sich für diesen Standard zu entscheiden:

 Mehr Frequenzbereiche

Router können auf verschiedenen Frequenzbereichen funken – und dies wirkt sich auf ihre Leistung aus.

So nutzen ältere Geräte lediglich Single Band mit 2,4 Ghz. Diese Frequenz ist vor allem in Großstädten häufig überlastet, was zu Störungen und reduzierter Geschwindigkeit führen kann.

Demgegenüber stehen WLAN 6-Router mit Dual Band, die neben 2,5 Ghz auch mit 5 Ghz funken: Letztere Frequenz zeichnet sich zwar durch eine kürzere Reichweite aus, liefert jedoch mehr Stabilität und Geschwindigkeit.

Mit Triband kann der Router sogar zwei 5 Ghz-Frequenzbänder verwenden. Der Vorteil: Geräte, die auf besonders schnelles Internet angewiesen sind – etwa um 4K-Videos zu streamen – werden weniger von langsamen Geräten ausgebremst.  

Wäre da noch WLAN 6E: Dieser Standard erlaubt das Funken mit 6 Ghz für noch schnellere Übertragungsraten. Aktuell gibt es jedoch nicht viele Endgeräte, die mit WLAN 6E kompatibel sind.

MIMO-OFDM

WLAN 6-Router nutzen MIMO-OFDM: eine Technologie, die das WLAN-Signal gleichmäßiger auf die einzelnen Geräte aufteilt. Das ist besonders dann praktisch, wenn sich viele WLAN-fähige Geräte im Haushalt befinden. Wer erwägt, ein Smart Home-System einzurichten, ist mit WLAN 6 aus diesem Grund gut beraten.

Target Wake Time

WLAN 6 trägt dazu bei, dass der Akku deiner Endgeräte länger hält – auch, wenn diese den Standard gar nicht unterstützen. Möglich macht es eine intelligente Steuerung der Datenströme. So müssen die Geräte weniger oft funken und können mehr Zeit im Standby verbringen.

WLAN Mesh

Als Hausbesitzer kennst Du das Problem vielleicht: Du nutzt Dein WLAN in einem Raum ohne Probleme. Dann jedoch gehst Du in ein anderes Zimmer und der Empfang wird schwächer, sodass beispielsweise Dein Video-Stream ins Stocken gerät.

Router, die WLAN Mesh unterstützen, versprechen eine Lösung: Mehrere Mesh Repeater oder Access Points bilden ein Funknetzwerk, das den gesamten Haushalt optimal abdeckt. Die mobilen Endgeräte wählen sich dann automatisch in die stärkste WLAN-Quelle ein.

Alternativ lässt sich die Abdeckung auch mit klassischen Repeatern verbessern. Diese sind günstiger, erlauben jedoch keine automatische Verbindung. Das heißt, Du musst Dich mit Deinem Gerät manuell in das Repeater-Netzwerk einwählen. Ein weiterer Nachteil: Wenn viele Endgeräte den Repeater nutzen, leidet die Geschwindigkeit stärker als beim WLAN Mesh.

Wichtig: Vor der Einrichtung des Netzwerks solltest Du Dich informieren, welche Access Points unterstützt werden, denn: Manche Router sind nur mit den Produkten desselben Herstellers kompatibel.

Anzahl der Antennen

Wer die Optik von Routern vergleicht, wird schnell bemerken: Manche der Geräte besitzen 2 oder gar 4 äußere Antennen. Damit können sie mehrere Datenströme gleichzeitig senden, was zumindest in der Theorie die Übertragungsrate erhöht. In der Praxis jedoch spielen auch die Endgeräte eine Rolle: Wenn ein Gerät beispielsweise nur 2 Antennen besitzt, bieten mehr Antennen am Router keinen Geschwindigkeitszuwachs.

Dennoch gibt es einen weiteren Vorteil: Außen angebrachte Antennen lassen sich drehen und neigen, um den WLAN-Empfang in bestimmten Bereichen der Wohnung zu verbessern. Bei internen Antennen ist dies natürlich nicht möglich. In dem Fall musst Du den ganzen Router drehen bzw. neigen, bis Du mit dem Ergebnis zufrieden bist – schwierig, wenn das Gerät an der Wand hängt.

LAN-Anschlüsse

Auch wenn drahtlose Netzwerke heute äußerst beliebt sind, spricht nichts dagegen, Geräte per LAN-Kabel zu verbinden. Zu diesem Zweck besitzen Router LAN-Ports. Wie viele davon vorhanden sein sollten, hängt natürlich davon ab, wie viele Geräte Du verbinden möchtest. Auch die Übertragungsgeschwindigkeit ist wichtig: Viele ältere Geräte sind auf 100 Mbit/s beschränkt, während aktuelle LAN-Ports meist 1.000 Mbit/s oder mehr ermöglichen.

Telefonanschlüsse

Natürlich kannst Du mit Deinem Router nicht nur im Internet surfen, sondern auch telefonieren. Welchen Anschluss Du dafür benötigst, hängt vom verwendeten Telefon ab:

  • analoge Telefone verwenden eine TAE-Buchse oder einen RJ-11-Port.
  • Für schnurlose Telefone benötigst Du einen DECT-Anschluss.
  • ISDN-Telefone werden per ISDN-S0-Bus verbunden.

Telekom-Kunden aufgepasst: Die Anschlüsse dieses Providers wurden 2018 von analog auf digital umgestellt – heißt: Es wird nicht mehr die Telefonleitung, sondern das Internet genutzt. Du benötigst zum Telefonieren also einen Router, der IP-fähig ist.

USB-Anschlüsse

Manche Router erlauben das Verbinden von Geräten per USB. So kannst Du beispielsweise eine externe Festplatte oder einen Drucker anschließen, auf den alle Nutzer im Netzwerk zugreifen können.

Neben der Zahl der Anschlüsse ist auch der verwendete Standard entscheidend: USB 3.0 erlaubt beispielsweise schnellere Übertragungsraten als der Vorgänger USB 2.0

Verschlüsselung

Um Deinen Router vor unerlaubtem Zugriff zu schützen, ist die Verschlüsselung wichtig. Als Standard gilt hier aktuell WPA 2, während WEP oder WPA nicht mehr die nötige Sicherheit bieten.

Manche Router unterstützen bereits WPA 3: Dieser Standard verfügt über noch bessere Verschlüsselungsmethoden. Du solltest jedoch sicherstellen, dass Deine Endgeräte auch WPA 3 unterstützen. Nur dann lohnt sich der Umstieg.

Empfehlenswerte Router

Empfehlenswerte Router im Überblick

FRITZ!Box 4060

Router des Herstellers AVM rangieren in Tests regelmäßig ganz vorne – und da macht auch die FRITZ!Box 4060 keine Ausnahme. Dieses Gerät eignet sich sowohl für DSL- und Kabel-, als auch für Glasfaseranschlüsse.

Damit Du blitzschnell unterwegs bist, besitzt der Router drei Funkeinheiten (Triband): Zwei davon nutzen 5 Ghz und eine 2,4 Ghz. Übertragungsraten von bis zu 4.800 Mbit/s sind möglich, und die Verwendung von drei Frequenzbereichen verbessert die Stabilität des Netzwerks. Das ist ideal, wenn sich viele WLAN-Geräte im Haushalt befinden.

Vier LAN-Ports stehen ebenso bereit wie ein USB 3.0-Anschluss für externe Geräte. Per DECT lassen sich bis zu 6 schnurlose Telefone anschließen, und auch WLAN Mesh ist möglich, wenn Du Fritz! Repeater dazukaufst. Dazu kommt ein sparsamer Stromverbrauch von etwa 8 Watt.

Die Nachteile halten sich in Grenzen: Zum einen besitzt die FRITZ!Box 4060 kein eingebautes Modem, sodass dieses extra angeschafft werden muss. Zum anderen sind keine Anschlüsse für analoge Telefone vorhanden.

FRITZ!Box 6690 Cable

Wie der Name schon verrät, eignet sich diese Fritz!Box besonders für Kabelanschlüsse. Damit sind bis zu 1 Gbit/s möglich, und dank DOCSIS 3.1 können in Zukunft sogar noch höhere Geschwindigkeiten erzielt werden.

Das WLAN-Tempo genügt höchsten Ansprüchen – egal, ob Du WLAN 5 oder WLAN 6 nutzt. Auch die Abdeckung präsentiert sich dank Multi-User MIMO hervorragend, und selbst bei vielen Geräten im Netzwerk bleibt die Verbindung stabil. WLAN Mesh ist ebenfalls möglich.

Ein Vorteil im Vergleich zur FRITZ!Box 4060: Du kannst nicht nur schnurlose Telefone und Smart Home-Geräte per DECT verbinden, sondern auch zwei Analogtelefone anschließen. Die vier LAN-Ports erlauben bis zu 2.500 Mbit/s, und für externe Geräte stehen zwei USB 3.0-Anschlüsse bereit. Lediglich der Port für ISDN-Telefone wurde gestrichen.

Bitte beachte: Der Router besitzt keine Triband-Funktion. Dies könnte ein Manko darstellen, wenn Du viele WLAN-Geräte im Netzwerk betreiben möchtest. Außerdem präsentiert sich der Stromverbrauch mit 14-17 W etwas höher als bei anderen Fritz!Boxen. Dafür ist ein Kabelmodem integriert, sodass Du dieses Gerät nicht separat kaufen musst.

FRITZ!Box 6850 5G

Die FRITZ!Box 6850 5G ähnelt auf den ersten Blick anderen Routern des Herstellers. Jedoch gibt es einen wichtigen Unterschied: Sie ist 5G-fähig. Das heißt: Wer einen LTE-Vertrag besitzt, kann mit diesem Router in Gigabit-Geschwindigkeit surfen. Maximal sind 1.300 Mbit/s im Download und bis zu 600 Mbit/s im Upload möglich – zumindest in der Theorie. Der tatsächliche Speed hängt von Deinem Internet-Tarif und dem Standort ab.

In Sachen Reichweite lässt die Fritz!Box kaum Wünsche offen, sodass Du selbst große Wohnungen problemlos mit WLAN versorgen kannst. Alternativ nutzt Du die vier verfügbaren LAN-Ports, um Geräte anzuschließen. DECT erlaubt die Verwendung von 6 schnurlosen Telefonen, und auch mit analogen Telefonen oder Faxgeräten ist der Router dank a/b-Port kompatibel.

Ein Nachteil: Diese Fritz!Box unterstützt nur WLAN 5, was der maximalen Geschwindigkeit im Netzwerk Grenzen setzt. Wer bereits WLAN 6-fähige Endgeräte besitzt und diese voll ausreizen will, ist mit anderen Modellen evtl. besser beraten: z. B. mit dem Asus 4G-AX56 oder dem Netgear Nighthawk LAX20.

Asus ROG Rapture GT-AX11000

Dass nicht nur AVM hervorragende Router herstellen kann, zeigt dieses Modell der Firma Asus. Zugegeben: Der Preis ist mit etwa 450 Euro nicht ohne. Dafür jedoch kann sich die Leistung sehen lassen.

Im 5 Ghz-Bereich sind Übertragungsraten von bis zu 4804 Mbit/s möglich, während die 2,4 Ghz-Frequenz maximal 1148 Mbit/s erlaubt. MU-MIMO wird sowohl über WLAN 5 als auch WLAN 6 unterstützt, und dank einer dreistufigen Gaming-Beschleunigung darfst Du Dich beim Zocken auf angenehm niedrige Latenzzeiten freuen.

Vier LAN-Ports mit Gigabit-Speed sind vorhanden – genau wie ein Gbit-WAN-Port, mit dem mehrere LAN-Netzwerke verbunden werden können. Daneben gibt es zwei USB 3.0-Schnittstellen für externe Geräte.

Wer nicht nur surfen, sondern sein Heimnetzwerk nach allen Regeln der Kunst optimieren möchte, hat Glück. Kaum ein Router liefert mehr Einstellungen, Infos, Diagramme und Diagnose-Tools – perfekt für Tüftler. Auch die Sicherheit ist dank neuem WPA 3-Standard garantiert.

Ein Manko: Angesichts der enormen Leistung sollte es nicht verwundern, dass der Asus ROG Rapture GT-AX11000 kein Stromspar-Wunder ist. Etwa 22 Watt verbraucht dieser Router im Durchschnitt – mehr als die meisten Konkurrenten. Ein Modem ist übrigens nicht integriert.

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Natürlich ist nicht nur der Router wichtig, wenn Du mit maximaler Geschwindigkeit surfen möchtest.  Egal, ob es DSL, Kabel oder LTE sein soll – auf Handytick.de findest Du den richtigen Internet-Tarif für Deine Bedürfnisse. Angebote von Telekom, O2 und Vodafone stehen zur Verfügung. Außerdem erwarten Dich attraktive Prämien, wenn Du Deinen Vertrag auf Handytick.de abschließt.