WhatsApp ändert die Richtlinien: Alle Infos

Ein Thema, das in den letzten Wochen und Monaten in aller Munde ist: Der Facebook angehörige Messenger-Dienst WhatsApp ändert ab dem 15. Mai 2021 seine Datenschutzbestimmungen. Nutzer werden aufgefordert, diese Änderung zu akzeptieren. Was genau mit den Nutzerdaten passiert, bleibt aber auf den ersten Blick unklar. Wir geben euch einen Überblick und verraten euch, was ihr nun machen könnt.

WhatsApp und Facebook

WhatsApp ist der weltweit meistgenutzte Messenger. Alleine in Deutschland kommunizieren 60 Millionen Menschen über die App. Weltweit sollen es zwei Milliarden sein. 2014 übernahm Facebook den bis dahin als Konkurrenten für Facebook Messenger angesehenen Dienst für 22 Milliarden US-Dollar. 

Da Facebook ein Wirtschaftsunternehmen ist, möchte es Geld verdienen. WhatsApp brachte bis heute jedoch keinen Gewinn ein. Sowohl die App an sich als auch sämtliche Funktionen sind nämlich kostenlos. Zukünftig soll sich das ändern – der Messenger soll Umsatz generieren und Gewinn für den Konzern abwerfen. Das ist der Hintergrund zum aktuellen Update der Datenschutz-Richtlinien. 

Die neuen Datenschutz-Richtlinien betreffen die Kommunikation mit Unternehmen. handytick bietet beispielsweise auch einen Support per WhatsApp an. Während „WhatsApp for Business“ für kleinere Unternehmen vorgesehen und kostenlos ist, müssen größere Firmen zahlen. Möchte ein größeres Unternehmen Kundensupport über den Messenger anbieten, ist es gezwungen, die Enterprise-Version „WhatsApp Business Solution (API)“ zu verwenden. Dafür berechnet der Dienst eine „händlerspezifische Gebühr pro Message“.

Online-Giganten: 2014 hat Facebook für 22 Milliarden US-Dollar WhatsApp gekauft.

Datenschutz-Regeln von WhatsApp

Das Update, welches seit Anfang des Jahres für Diskussionen und Kontroverse sorgt, erlaubt dem Messenger einen stärkeren Datenaustausch mit Unternehmen. 

Größere Unternehmen haben nach deiner Zustimmung zu den neuen AGB die Möglichkeit, deine Nummer zu sehen, zu speichern und dich zu kontaktieren. Außerdem können sie „Facebook als Technologieanbieter nutzen, um  einige Antworten in ihrem Namen zu verwalten“.

Auf der anderen Seite schreibt das Unternehmen in einem Blogbeitrag: „Deine Zustimmung zu den neuen Nutzungsbedingungen gibt WhatsApp keinerlei zusätzliche Berechtigungen, Benutzerdaten mit unserem Mutterunternehmen Facebook zu teilen.“

Was passiert, wenn ich die neuen AGB nicht zustimme?

Ab dem 15. Mai 2021 hast du noch Zeit, um die neuen AGB zu akzeptieren, Wie lange, gibt der Messenger aktuell nicht bekannt. In einem Blogbeitrag schreibt das Unternehmen: „WhatsApp löscht deinen Account nicht, wenn du die Änderungen nicht akzeptierst.“ Und weiterhin: „Es werden aufgrund der Aktualisierung am 15. Mai weder Accounts gelöscht, noch die Funktionalität von WhatsApp eingeschränkt.“

Es sei laut dem Entwickler der App derzeit nicht geplant, die Funktionalität einzuschränken. Mit Vorsicht zu genießen ist dabei das Wort „derzeit“. Diese Bestimmung könnte sich in der Zukunft ändern und es ist denkbar, dass Nutzer, welche die neuen AGB nicht akzeptieren, bestimmte Funktionen des Dienstes zukünftig nicht nutzen können oder gar komplett ausgeschlossen werden. 

Unabhängig davon, behalte bitte im Hinterkopf: Falls du 120 Tage lang bei WhatsApp inaktiv bist wird dein Account gelöscht. Inaktiv bedeutet in diesem Fall, dass du keine Verbindung über den Messenger hergestellt hast.

Was mache ich nun – Unser Tipp

Wenn du ein Mensch bist, dem Datenschutz sehr wichtig ist und der seine Spuren im Internet so gering wie möglich halten will, empfehlen wir dir den Wechsel zu einem anderen Messenger. Es gibt genug sichere, kostenlose und werbefreie Alternativen, wie beispielsweise Signal, Telegram, Threema oder Element. Allerdings wirst du wahrscheinlich den Großteil deiner Kontakte verlieren, der weiterhin WhatsApp nutzt und nicht umsteigen wird. Es bleibt aber immer noch die gute, alte SMS als Ersatz.

Alternativen zu WhatsApp: Telegram, Threema und Co.

Bist du ein Nutzer, der kein Problem damit hat, einen Teil seiner Privatsphäre an Unternehmen übermitteln und individuelle Werbung zu empfangen, so kannst du der Datenschutz-Änderung zustimmen und den Messenger wie gewohnt weiternutzen.

Was ist deine Meinung zu den neuen AGB des Instant-Messengers? Wirst du die Änderungen akzeptieren oder kommt das für dich nicht infrage? Welche anderen Messenger kannst du empfehlen? Nutze gerne die Kommentarfunktion und lass es uns wissen!