Browser Blogbeitrag

Chrome, Edge, Firefox und Co. – welcher Browser ist der beste?

Web-Browser sind allgegenwärtig. Wir alle nutzen sie Tag für Tag, um im Internet zu surfen. Doch hast Du Dich schon einmal gefragt, warum Du einen bestimmten Browser wie Chrome, Edge oder Firefox bevorzugst? Wenn Du mit „Gewohnheit“ antwortest, bist Du nicht allein. Die meisten von uns entscheiden sich einmal für einen Browser und nutzen diesen dann dauerhaft. 

Übelnehmen kann man uns das nicht. Browser werden immer ähnlicher – schon allein, weil sie durchgängig mit Googles Chromium-Engine funktionieren. Doch das heißt nicht, dass sie identisch sind. In Sachen Geschwindigkeit, Speicherverbrauch, Sicherheit, Datenschutz und Features gibt es erhebliche Unterschiede.

Für uns war das Grund genug, die gängigsten Browser genauer unter die Lupe zu nehmen. Wir zeigen Dir, wie sich Chrome, Edge, Firefox, Opera und der Newcomer Brave im Vergleich schlagen.

Google Chrome Logo

Google Chrome

Im Jahr 2023 verwendeten über 60 % aller Web-User Google Chrome. Damit handelt es sich um den meistgenutzten Browser weltweit.

Die Beliebtheit kommt nicht von ungefähr. Google Chrome bietet gleich mehrere Vorteile:

Da wäre zum einen die Geschwindigkeit. Kaum ein anderer Browser lädt Websites so schnell wie Chrome – selbst, wenn mehrere Tabs geöffnet sind. Erst 2023 hat Google Verbesserungen vorgenommen, die Chrome noch schneller machen. Der limitierende Faktor bleibt Deine Hardware und die Internetverbindung.

Auch das Design kommt gut an. Google Chromes Oberfläche wirkt aufgeräumt, minimalistisch und übersichtlich. Alle Einstellungen lassen sich mit wenigen Klicks aufrufen.

Besonders interessant für Google Nutzer ist die Synchronisation. Passwörter, Browser-Verlauf, Lesezeichen und Erweiterungen werden automatisch synchronisiert. So kannst Du nahtlos zwischen mehreren Geräten hin- und herwechseln.

Als Software-Riese weiß Google, wie Hacker und Datendiebe heutzutage vorgehen. Dementsprechend lässt die Sicherheit kaum Wünsche offen. Google Chrome warnt Dich vor verdächtigen Websites, zeigt sichere Verbindungen an, erhält regelmäßige Sicherheitsupdates und kann sogar Malware mit Cleanup Tools entfernen.

Ist Chrome also der perfekte Browser für Dich? Um diese Frage zu klären, sehen wir uns die Nachteile an:

Wie schon gesagt, präsentiert sich Chrome minimalistisch: Das heißt, viele Funktionen, die bei anderen Browsern Standard sind, müssen erst nachgerüstet werden. Dazu gehören z. B. eine Geldbörse für Crypto-Währungen, Screenshots von kompletten Websites, eine Vorlese-Funktion und vertikale Tabs. Wirklich dramatisch ist das nicht. Als beliebtester Browser besitzt Chrome auch die meisten Extensions.

Ein größeres Manko ist der Speicherverbrauch. Google Chrome liefert rasante Geschwindigkeiten beim Surfen. Doch das hat seinen Preis. Der Browser belegt bis zu 1 GB Arbeitsspeicher. Schwächere Computer werden so in die Knie gezwungen – vor allem, wenn Du mehrere Tabs gleichzeitig verwendest. Auch Erweiterungen bremsen das System aus. Zwar erkennt Chrome, wenn der Arbeitsspeicher am Limit ist und deaktiviert manche Features. Darunter kann jedoch die Stabilität leiden. Wer ältere Hardware verwendet, sollte daher nicht zu viele Tabs öffnen und Extensions sparsam verwenden.

Wäre da noch der „Elefant im Raum“: Googles Datenschutz-Politik. Jede Sucheingabe, jede besuchte Website, jedes gekaufte Produkt – all das wird in Deinem persönlichen Profil gespeichert. Anschließend erhältst Du Werbung, die gespenstisch genau zu Dir passt. In den Incognito-Modus zu wechseln, hilft kaum weiter. Zwar hinterlässt Du keine Spuren auf Deinem Gerät. Der Datenverkehr kann jedoch trotzdem getrackt werden. Kurzum: Wer komplett anonym surfen möchte, ist mit Google Chrome schlecht beraten.

Immerhin erlaubt Google mittlerweile, das Tracking durch Drittanbieter zu blockieren. Du bist so besser vor einer Nachverfolgung geschützt. Bis dieses Feature umfassend integriert wurde, kann es aber noch dauern. Aktuell profitieren nur etwa 1 % aller Nutzer davon.

Microsoft Edge Logo

Microsoft Edge

Microsofts Internet Explorer hatte lange Zeit einen schlechten Ruf. Zu wenig Updates, mangelnde Sicherheit, Stabilitätsprobleme und schlechte Performance vergraulten die Nutzer. Memes spotteten sogar: „Internet Explorer ist der meistgenutzte Browser – um Firefox herunterzuladen!“

Es verwundert daher nicht, dass Microsoft den Internet Explorer 2018 endgültig zu Grabe getragen hat. Sein Nachfolger heißt „Edge“. Er ist heute auf jedem Windows PC vorinstalliert.

Größter Unterschied zum Internet Explorer: Edge basiert auf Chromium – also derselben Engine, die auch Google Chrome verwendet. Dementsprechend haben die Browser viel gemeinsam: Du kannst alle Chrome-Extensions mit Edge nutzen, die Oberfläche ist nahezu identisch und beide Browser bieten umfangreiche Sicherheitsfeatures.

Trotzdem gibt es Unterschiede:

Microsoft Edge verbraucht weniger Arbeitsspeicher als Chrome. Das ist vor allem dann wichtig, wenn Du mit mehreren Tabs arbeitest. Tests zeigen: Die Einsparung beträgt bis zu 20 %. Für Besitzer älterer PCs ist das ein Hauptgrund, sich Edge genauer anzusehen.

Auch Windows-Nutzer profitieren. Nicht nur läuft Edge auf diesem Betriebssystem besonders schnell. Der Browser bietet auch eine nahtlose Integration mit Office-Programmen wie Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Diese lassen sich schnell über eine Seitenleiste öffnen.

Dazu kommt die Synchronisation. Wenn Du mit Deinem Microsoft-Account angemeldet bist, werden Passwörter, Favoriten und andere Daten auf allen Geräten aktualisiert.

Beim Schutz vor Tracking bietet Edge mehr Möglichkeiten als Chrome. In den Einstellungen kannst Du wählen, wie die Nachverfolgung blockiert werden soll: einfach, ausgewogen oder streng. Beachte jedoch, dass nicht alle Websites im strengen Modus problemlos geladen werden.

Darüber hinaus bietet Edge einige Features, die Google Chrome nicht hat:

  • Da wäre z. B. der Microsoft Copilot. Per Klick in die rechte obere Ecke öffnet sich eine Seitenleiste. Du findest dort Tools wie Taschenrechner, Übersetzer und Wörterbuch sowie Office-Anwendungen, Spiele und Microsofts Chatbot. Dieser beantwortet Deine Fragen und verfasst auf Wunsch sogar Texte – Chat GPT lässt grüßen.
  • PDFs lassen sich direkt im Browser öffnen und sogar bearbeiten. So kannst Du z. B. Passagen markieren, übersetzen, vorlesen lassen, eigenen Text hinzufügen oder das Inhaltsverzeichnis einblenden. Google Chromes PDF Reader bietet deutlich weniger Funktionen.
  • Wenn Du Online shoppen gehst, sucht Edge auf Wunsch nach Promo-Codes. Das dauert eine Weile. Mit etwas Glück sparst Du so aber ein paar Euro.
  • Du kannst vertikale Tabs verwenden. Die Reiter werden dann nicht nebeneinander, sondern in einer Seitenleiste angezeigt. So erhältst Du eine übersichtliche, scrollbare Liste – perfekt für alle, die viele Websites gleichzeitig nutzen.
  • Im Lesemodus kannst Du nicht nur Schriftart, Größe und Zeilenabstand verändern, sondern Texte auch laut vorlesen lassen.
  • Ein Klick genügt, um komplette Websites zu fotografieren. Die Screenshots lassen sich sogar scrollen – etwas, das in Chrome (trotz Extensions) oft für Probleme sorgt.
  • Auf Wunsch verwandelt Edge URL-Adressen in QR-Codes um, die Du versenden und mit dem Smartphone scannen kannst.

Hat Edge auch Schwächen? Die Antwort hängt stark davon ab, was Du mit Deinem Browser tun möchtest.

  • Ein Beispiel ist die Suchfunktion: Wer eine Anfrage in die Adressleiste von Chrome eingibt, wird automatisch zur Google-Suche weitergeleitet. Tust Du dasselbe in Edge, gelangst Du zu Bing. Nutzer müssen sich also umstellen.
  • Wie schon erwähnt, kannst Du alle Chrome-Erweiterungen mit Edge nutzen. Das funktioniert meistens – aber nicht immer – reibungslos. Hin und wieder kommt es zu Kompatibilitätsproblemen, wenn die Erweiterung für Chrome designet wurde.
  • Auch bei den Sicherheitsupdates hat Edge das Nachsehen. Diese werden seltener bereitgestellt als bei Google Chrome.
Firefox Logo

Firefox

Firefox wurde bereits 2002 als Alternative zum Internet Explorer veröffentlicht – und erfreut sich immer noch großer Beliebtheit.

Grund dafür ist vor allem der Datenschutz. Zwar analysiert auch Firefox Dein Surfverhalten. Allerdings handelt es sich beim Entwickler Mozilla um ein Non Profit-Unternehmen. Dieses hat kein Interesse, Daten an Dritte zu verkaufen – anders als z. B. Google. Die Daten werden anonym gesammelt. Sie lassen sich keinem Namen oder einer Email-Adresse zuordnen. Außerdem bietet Firefox einen integrierten Schutz vor Trackern. Wie bei Edge lässt sich dieser Schutz in drei Stufen anpassen.

Kurzum: Wenn Dir Privatsphäre wichtig ist, stellt Mozillas Browser eine sinnvolle Wahl dar.

Darüber hinaus sprechen noch mehr Gründe für Firefox:

  • Der Browser bietet ein ähnlich schnelles Surf-Erlebnis wie Chrome und Edge.
  • Tausende von Extensions stehen bereit, sodass Du Firefox nach eigenen Wünschen anpassen kannst.
  • Das Interface wirkt schlank und minimalistisch. Damit bleibt genug Platz, um Websites in voller Größe darzustellen.
  • Hast Du viele Tabs geöffnet, werden diese in einer horizontalen, scrollbaren Liste dargestellt. Ihre Namen bleiben, anders als bei Chrome, sichtbar. Das erleichtert die Auswahl eines bestimmten Tabs.
  • Auf manchen Websites werden Videos automatisch abgespielt – zum Ärger der Nutzer. Firefox blockt diese Videos, ohne dass Du eine Erweiterung installieren musst.
  • Wie bei Microsoft Edge kannst Du Dir Websites im Lesemodus vorlesen lassen.
  • Die Screenshot-Funktion erlaubt es, komplette Websites zu fotografieren.
  • Firefox bietet Multi-Account Container. Damit kannst Du Dich z. B. auf Social Media-Diensten mit zwei Accounts gleichzeitig einloggen – perfekt, wenn Du Berufliches und Privates trennen möchtest.

Natürlich ist auch Firefox nicht perfekt:

Der Browser geht recht verschwenderisch mit Deinem Arbeitsspeicher um. Das heißt: Beim Surfen belegt er meist mehr RAM als Google Chrome. Das kann Dein System ausbremsen.

Außerdem sollten Nutzer beachten: Die meisten Websites werden für Googles Browser-Engine Chromium optimiert. Firefox nutzt stattdessen die Gecko Engine. Hin und wieder kann es zu Kompatibilitätsproblemen oder längeren Wartezeiten kommen. Manche Websites laden gar nicht – auch, wenn das eher selten passiert.

Und wie steht es mit der Synchronisierung? Auch Firefox gleicht Passwörter, Lesezeichen etc. ab, sodass sie auf mehreren Geräten zur Verfügung stehen. Du benötigst allerdings einen eigenen Firefox-Account. Für Nutzer, die sich nicht neu registrieren wollen, stellt Chrome bzw. Edge die einfachere Lösung dar. Hier genügt ein Google oder Microsoft Account, um Daten zu synchronisieren. 

Opera Logo

Opera

Opera gehört zu den echten „Urgesteinen“. Diesen Browser gibt es bereits seit 1994. Zwar funktioniert er heute – wie die meisten Web-Browser – mit Googles Chromium-Engine. Doch Opera bietet einige Features, die Du bei der Konkurrenz vergeblich suchst:

  • Dazu gehört ein integriertes privates Netzwerk (VPN). Per Klick darauf erhalten Nutzer eine neue IP-Adresse, mit der sie z. B. auf ländergesperrten Content zugreifen können. Operas VPN bietet nicht alle Möglichkeiten kostenpflichtiger VPNs; doch immerhin ist es vorinstalliert. Du musst keine Erweiterung downloaden.
  • Der Opera Messenger vereint die Funktionen von Facebook Messenger und Telegram. So kannst Du mit Freunden chatten, ohne zwischen diesen Apps zu wechseln. Du findest den Opera Messenger in der Seitenleiste. Dort hast Du außerdem Zugriff auf einen Music Player, der Spotify, Deezer, Youtube und Apple Music abspielen kann.
  • Mit dem Lucid Mode lässt sich die Qualität von Youtube-Videos verbessern. Apropos Videos: Wer möchte, zeigt diese als schwebende Fenster an. So sind sie immer sichtbar – auch dann, wenn Du zu einem anderen Tab wechselst oder Opera minimierst.
  • Anders als Edge oder Chrome besitzt Opera eine integrierte Geldbörse für Crypto-Währungen. Du kannst Bitcoin und Co. komfortabel im Browser verwalten.
  • Kaum ein Browser blockt Youtube-Werbung so effektiv wie Opera – und das ganze ohne Erweiterung.

Diese Features sind Grund genug, sich Opera genauer anzusehen. Allerdings gibt es Mankos:

  • Der Speicherverbrauch ist beachtlich. Schon bei einem geöffneten Tab belegt Opera bis zu 500 MB RAM. Das ist mehr als bei Chrome und Edge.
  • Das integrierte VPN eignet sich zwar, um ländergesperrten Content anzusehen. Es wird jedoch keine verschlüsselte Verbindung hergestellt. Anonymes Surfen ist nicht möglich.
  • Zu guter Letzt kann die Nutzung ungewohnt sein. Opera ähnelt in vielen Punkten Chrome und Edge. Es fehlt allerdings ein Button, der Dich schnell zur Startseite bringt. Diese muss stattdessen zu den Lesezeichen hinzugefügt werden.
Brave Logo

Brave

Brave erschien im Jahr 2016. Damit handelt es sich um einen der jüngsten Browser auf dem Markt. Wie die meisten seiner Konkurrenten basiert er auf Chromium. Das heißt, Du musst Dich nicht komplett umstellen. Die Entwickler versprechen jedoch einige Features, die Chrome, Edge und Co. nicht haben:

Im Vordergrund steht die Privatsphäre der Nutzer. Tracker und Skripte werden automatisch blockiert, sodass sie Dich nicht über mehrere Websites verfolgen können. Werbebanner lädt Brave gar nicht erst, und dies kommt der Geschwindigkeit zugute: Brave ist mittlerweile einer der schnellsten – wenn nicht gar DER schnellste Browser überhaupt.

Website-Betreiber verdienen so natürlich nichts. Darum wurde das „Brave Rewards“-System ins Leben gerufen. Auf Wunsch blendet Brave Werbebanner ein. Für das Ansehen werden Nutzer mit Crypto-Token, sog. „BATs“ belohnt. Diese können in echtes Geld und Prämien umgetauscht oder als Trinkgeld gespendet werden.

Hört sich gut an? Leider hat das Modell auch Nachteile. Die Auszahlung von BATs erfordert ein externes Wallet, bei dem Du Dich registrieren musst. Mit der Anonymität ist dann Schluss. Auch Website-Betreiber werden nicht reich. Sie erhalten lediglich 15 % der Werbeeinnahmen. Zu guter Letzt solltest Du beachten: Nicht alle Websites lassen sich das Blocken von Werbung gefallen. Im schlimmsten Fall laden sie gar nicht mehr.

Zum Glück gibt es noch mehr Gründe, die Brave für bestimmte Nutzer interessant machen:

  • Genau wie Opera besitzt Brave ein integriertes Crypto-Wallet. Diese Geldbörse muss bei den meisten Browsern erst nachgerüstet werden.
  • Wer komplett anonym surfen möchte, kann eine Verbindung zum Tor-Netzwerk herstellen.
  • Brave bietet eine eigene Suchmaschine an. Im Gegensatz zu Google werden Eingaben und Klicks nicht gespeichert.
  • Videos und Songs lassen sich herunterladen. Du kannst auch dann darauf zugreifen, wenn Du offline bist – allerdings nur im Brave-Browser.
  • Brave Talk ermöglicht verschlüsselte Video-Anrufe mit bis zu 4 Personen.

Brave ist kostenlos. Wer ein Abonnement abschließt, erhält zusätzlich die Brave Firewall und ein VPN. Damit findet die Übertragung von Daten verschlüsselt statt. Bis zu 5 Geräte lassen sich schützen. Beachte jedoch, dass die Auswahl an Servern begrenzt ist. Auch die Geschwindigkeit kann leiden, wenn Du Brave VPN aktivierst.